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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 664 mal aufgerufen
 Plauderecke
TheoW Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 756

29.07.2009 16:53
Sommerlochfüller Antworten

Jetzt kommen die versprochenen Fotos:

Nachdem meine Enkel eine Woche hier waren und in meinem Garten rumgedüst sind, hat das Gras ein wenig gelitten.



Das ist nicht schlimm, Hauptsache die "Große" kann jetzt Dax fahren, muss aber noch über drei Jahre warten bis sie den Führerschein machen kann





und der "Kleine" hat schon mal den nächsten Renner ausprobiert



Ich bitte den geneigten Leser auf das viele Gras und die Umzäunung zu achten, denn beides ist für die Entstehung meines ersten selbstgebauten Vehikels von Bedeutung. Der alte Rasenmäher war schon an mehreren Stellen im Gehäuse durchgerostet und das gemähte Gras flog mir mehr um die Ohren als mir lieb war. Auch die Holmbefestigung war schon mehrfach nachgeschweißt worden. Als dann noch die Befestigung des Radantriebs abgerostet war, dann dachte ich über einen neuen Rasenmäher nach. Ein Sonderangebot des Baumarktes ließ mich dann zugreifen.
Jetzt hatte ich also ein rostzerfressenes Gehäuse und einen funktionsfähigen Motor über. Den Motor könnte man doch noch nutzen, aber für was?

Die Idee, ein fahrbares Vehikel zu bauen, reifte schnell. Vier Räder, Motor und Getriebe vom Mäher hatte ich ja. Die Enkel waren begeistert. Opa baut uns ein Auto!

Folgende Vorgaben stellte ich mir:
1. Das "Auto" sollte aus dem entstehen was sich im Haus so findet.
2. Es sollte so groß sein dass ich es in meinem Kombi transportieren kann
3. Die Kosten dafür sollten möglichst gering sein und nur das allernötigste soll gekauft werden
4. Die Bodenfreiheit sollte auch für unbefestigte Feldwege groß genug sein
5. Extra Werkzeug (Schweißgerät etc.) sollten dafür nicht benötigt werden. Meine Werkzeuge mussten reichen.
6. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit durfte 6 km/h nicht überschreiten.

Als erstes fand ich im Keller einige übrig gebliebene T-Stangen vom Zaun. Die sind zwar sehr schwer, aber auch sehr stabil und für den Rahmen und Vorderachse brauchbar.



Die zunächst vorgesehene flache Bauart (Motor hinten, davor Schalensitz) scheiterte an der Länge. Das Fahrzeug war zu lang für meine Ladefläche geworden. Blieb mir nur die Kürzung des Rahmens und der Hochbau des Sitzes über den Motor um mit der Länge kurz zu bleiben. Jetzt war der Sitz aber zu hoch für den Kombi. Also mußte er klappbar sein. Jetzt passte es.
Die ersten Fahrversuche waren aber enttäuschend. Die kleinen Rasenmähervorderräder fanden in Kurven kaum Grip und der Wendekreis tendierte gegen riesig. So war das nichts mit dem kleinen Gefährt. Abhilfe brachte die alte Karre, die bei uns seit Jahren ungenutzt herumstand. Räder abgebaut und probeweise auf das "Auto". Ja, jetzt war das Teil lenkbar.



Der Vorderräderspender:




Das vorläufige Ergebnis:




Die erste Bremse:




Das Fahr- und Bremspedal:




Unterwegs:




Da der Tank des Rasenmähermotors sehr klein ist, musste stets ein Reservekanister mitgenommen werden. Der Platz vor dem Motor gefiel mir so garnicht und ich baute einen "Kofferraum" an um den Kanister unterzubringen. Dazu hatte ich noch den Trichter einer alten Häckselmaschine im Fundus:

Der kleine Anhänger ermöglichte die Mitfahrt des zweiten Enkels. Wir waren ja meistens einige Stunden unterwegs.
Die Kinder wechselten sich beim Fahren immer ab.



Schließlich bekam das Autochen noch einen Namen aufs Nummernschild:




Der nächste Schritt: ein Lenkrad vom Autofriedhof.
Für die Kinder ein großes Erlebnis. Sie waren zum ersten Mal bei einem Autoverwerter und wir bauten das Lenkrad aus einem alten Opel. So begeistert hatte ich die Kinder noch nicht gesehen.




Mit den Rasenmäherrädern am Antrieb hinten war das Tempo doch sehr gemächlich - um nicht zu sagen, wir schlichen mit dem Ted so dahin. Außerdem gab es keinerlei Dämpfung ohne Luftbereifung. Ich sann auf Abhilfe und erstand für kleines Geld zwei alte Räder einer Monkey.
Die Rasenmäherräder waren mit ihrer Innenverzahnung für den Antrieb unentbehrlich und mussten in die Monkeyfelgen passen.
Das Rad ist zu groß für die Monkeyfelge



der Laufring ist runter



jetzt passt das Rad in die Felge




und wird gleich auf den Ted montiert




es steckt immer noch ein wenig Rasenmäher im Ted. Im Auswurfschacht ist jetzt die Anhängerbefestigung. Die Motorhalterung gefiel mir so garnicht.




zu einem Auto gehört auch eine Hupe




noch ohne Bremse, die musste ich neu bauen wegen der geänderten Radgröße



wie man sieht wird die Bremse bergab auch benötigt. Nach einigen Ausfahrten ist ein neuer Bremsbelag fällig. Die neue Bremse legte ich als "Zweikreisbremse" an. Zu jedem Rad ein eigener Seilzug. Für den Fall dass mal einer reissen sollte.



die Halterungen am Kofferraum sollen das Verdeck aufnehmen




jetzt wird der Ted erstmal von den den Kindern angemalt. Opa gibt Tipps dazu.



das macht sie doch gut




nur keine Ecke vergessen




der Anhänger wird auch gestrichen




einige Details. Die neue Motorblechhalterung, der Keilriemenspanner und die Anhängerbefestigung




der Zündungshebel war mal ein Schnitthöhenversteller




die Gasverstellschraube war mal ein Holmhalter




ein stabiles Flacheisen aus meinem Fundus wird zur Sitzhalterung



und der Sitz wird von unten festgeschraubt





der Kofferraum fasst den 5 Liter Kanister




der Radantrieb erfolgt über Keilriemen und Umlenkgetriebe vom Rasenmäher.
Das Umlenkgetriebe sah ich zunächst als die Schwachstelle an. Aber das Teil hält mehr aus als ich vermutete.




die Vorderachse mit Lenkung bereitete mir einiges Kopfzerbrechen, da der Lenkhebel mit seinem ca. 150 Grad Radius eine starre Verbindung nicht zuließ. Ein separates Flacheisen zur Spurstange löste dann das Problem.




die herausnehmbare Wartungsklappe im Fußraum vereinfacht das justieren der Seilzüge




zur Lenkradbefestigung wurde der untere Holm vom Rasenmäher umfunktioniert. Die Lenksäule besteht aus einem halb Zoll Wasserrohr




das Rasenmäher-Motorblech behielt ich als Verstärkungsblech. Wir haben es leider versäumt zu streichen.




mein alter Estrellaspiegel sorgt für Rücksicht. Hier nochmal einen Dank an Andreas für den neuen Spiegel.




hier mal der Ted mit dem verstellbaren Verdeck. Ein altes Seitenteil vom kaputten Zelt war der Teilespender.




zwei Elektroleerrohre und zwei passende 90 Grad Bogen bilden das Gerüst. Oma nähte die Schlaufen dazu.




eine Knotenschnur ermöglicht den einstellbaren Neigungswinkel




die Kinder fahren aber am liebsten ohne Verdeck. Hier der Ted in seiner neuesten Form mit Spiegel und geschlossenem Kofferraum innen. Die Abdeckung stammt von unserem defekten Kühlschrank.




und so paßt der Ted in den Kofferraum meines Kombis














CHEstrella Offline

Halbsternchen


Beiträge: 225

29.07.2009 17:11
#2 RE: Sommerlochfüller Antworten

Mit Schutzkleidung hätte ich die Bilder gerner gesehen.

CHestrella
nachdenklich

"Um etwas zu tun, muss man es sehr lieben. Um etwas zu lieben, muss man bis zur Verrücktheit daran glauben."

EL LOBO Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 546

29.07.2009 18:08
#3 RE: Sommerlochfüller Antworten

Hallo CHEstrella
Du bist ja bloß neidisch, weil du schon "Groß" bist.
Wenn wir Früher in Bäume geklettert sind,
hat auch keiner ein Sprungtuch aufgehalten.
Ich finde das Card echt Stark(bitte mehr Fotos).

Gruß EL LOBO

TheoW Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 756

29.07.2009 19:47
#4 RE: Sommerlochfüller Antworten

Im Grunde gebe ich dem Che schon recht.

Da aber mit der Dax nur langsam im ersten Gang in meinem Garten herumgegurkt wird, halte ich Schutzkleidung ausnahmsweise für entbehrlich. Mit dem Fahrrad fährt meine Enkelin jedenfalls schneller als mit der Dax. Und ohne meine Aufsicht läuft da schon garnix. Alles was bei mir so geschieht muss ich ja auch verantworten können. Und mit der Verantwortung nehme ich es schon genau.
Aber klar doch bin ich schon ein etwas verrückter Alter. Vielleicht kommen die Kinder deshalb so gerne zu mir.


Die "Ted-Geschichte" zieht sich noch ein Weile hin. Ich hänge einfach alles mit der Edit immer wieder hintendran, damit es einen zusammenhängenden Bericht gibt.

CHEstrella Offline

Halbsternchen


Beiträge: 225

30.07.2009 13:38
#5 RE: Sommerlochfüller Antworten

@ El Lobo
ne ne das ist kein Neid. Es ging mir auch um die Dax,
nicht ums vierrädrige.
Hab selber zwei Kids und bin vielleicht bisschen übervorsichtig.
@ TheoW
ich hab halt gedacht wenigstens nen Fahradhut wäre nicht schlecht.
Schon allein wegen dem dran gewöhnen.
Kids brauchen Führung, und sind dafür dankbar.

CHEstrella

"Um etwas zu tun, muss man es sehr lieben. Um etwas zu lieben, muss man bis zur Verrücktheit daran glauben."

TheoW Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 756

30.07.2009 15:00
#6 RE: Sommerlochfüller Antworten

@Che

Ich gelobe Besserung. Ich Dussel hab nicht an einen Helm gedacht. Dabei liegen hier drei Helme (zwei Aquarien + eine Badekappe) für die Kids bereit.

Ratz Offline

Sternchen


Beiträge: 337

30.07.2009 16:52
#7 RE: Sommerlochfüller Antworten

Hallo Theo,
das Ding ist ja mal richtig geil geworden
So einen Opa hätte ich mir früher auch gewünscht

Beste Grüße
Ratz

Bob Offline

Sternchen


Beiträge: 348

02.08.2009 19:06
#8 RE: Sommerlochfüller Antworten

Hallo Theo,

du bist anscheinend der ideale Sommerlochfüller ! Herrlicher Bericht ! Weiter so !

Gruß
Bob

TheoW Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 756

03.08.2009 09:20
#9 RE: Sommerlochfüller Antworten

Oooooch,

ich möchte doch nur Anregungen geben. Hat denn keiner von Euch eine Sommerlochfüllerstory für uns auf Lager?

Addy Offline

Neuling

Beiträge: 7

03.08.2009 21:17
#10 RE: Sommerlochfüller Antworten

Klasse Sache !
Hoffe auf mehr Sommerlochfüller.
Deine Enkel werden sich ihr Leben lang an diesen Sommer 2009 erinnern.
Ich hoffe auf den Sommerlochfüller Nr.:2

motorino2001 Offline

Halbsternchen


Beiträge: 162

05.08.2009 13:14
#11 RE: Sommerlochfüller Antworten

Ciao Theo !!!

Sehr schöne Bilder!

Ich habe bauen viele 2 räder und 4 räder Fahrzeuge, wenn mein Sohn
war klein, .. und freuen mich auf bauen Fahrzeuge zusammen mit meinem Sohn Zu meinen Enkel

Natürlich muß man vorsichtig sein, mit den Kindern,..
Aber ich bin verdammt froh, dass ich nicht zu der Generation, in der jeder bekam einen goldenen Stern in der Schule
und die beiden Wände und Böden sind Matratze war in einem Irrenhaus


Es war nicht Sommer für ein Kind, das keine Schürfwunden/Abrieb auf Ellbogen und Knien hatt.
(Alte Süd Schwedischen Sprichwort)


Beste Grüße
Kjell

I only believe in things i can see / Ich glaube, nur in Dinge, die ich sehen kann.

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