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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 2.906 mal aufgerufen
 Motorrad Benzingespräche
Seiten 1 | 2
Andy Offline

Halbsternchen

Beiträge: 129

19.11.2005 22:33
Frage an die Gespannfahrer Antworten

Hallo Leute ,

ich bin leider immer noch kein estrellaist(ist momentan keine zu finden hier im süden ), hätte da aber so ein allgemeines (kopf-)Problem , welches mich dauernd beschäftigt:

Ich hab mir vor einem jahr so ein böses russenteil (Dnepr MT16 mit BW ) gekauft und bin damit promt voll in den graben, erst nur ganz leicht, dann so voll den abhang runter, kleinere Bäume umgemäht und voll im acker eingestochen , ist aber nichts passiert, (russin auch voll heil, echt stabil das gerät!!!) aber hat mir schon gehörig respekt eineflöst die sache (dachte ich kann alles fahren).
War halt mit viel zu wenig übung vorher?!

ich hab das teil dann nem kumpel mit (gespann-)erfahrung verkauft und das thema 3-radfahren abgehakt, fahr ich halt solo weiter .

nun plage ich mich aber ständig doch wieder mit dem gedanken rum, dass es ja doch ganz spassig wäre, so mit "aufrecht draufsitzen", "kinder mitnehmen", "gemütlich rumtuckern" und so was das gespannfahren halt ausmacht, aber es nimmt kein ende (das nachdenken)!!!

so wie teufelchen und engelchen auf der schulter:
>> ...ja probiers nochmal, die anderen können es doch auch....
>> ...und dann das engelchen: nein ist zu gefährlich, schau was die alles so schreiben in den foren...

>> ...lustig wärs ja schon und wenn man langsam fährt...
>> .... Soloreflexe in extremsituationen: irgendwann schmeisst`s dich dann aus der kurve und dann...

nun die alles entscheidende frage:

ist es beherschbar oder nicht

ich weiss, auch beim solofahren kann immer was passieren, wildwechsel, rollsplitt, oder so.... ( wobei die 2sachen würden ja wieder beim gespann nicht so gefährlich ausgehen, hi hi!) aber es plagt mich halt schon ewig , kann man es nun beim gemütlichen fahren beherrschen (so dass man die kid`s beruhigt mitnehmen kann) oder nicht

Dirk the duck Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 624

20.11.2005 07:43
#2 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Also, ich finde, Gespannfahren kann man lernen und man kann auch ein Gespann in jeder Situation beherrschen lernen.
Den Spruch, mit dem (ausschließliche) Solo-Motorrad-Fahrer das Gespannfahren als "Mist" abtun, den sollte man sich als Gespannfahrer als Grundsatz ins Gehirn brennen:

"Das hat doch nix mit Motorradfahren zu tun!"

Denn sie haben recht! Man kann es nicht vergleichen.

Gespannfahren und Solo-Motorrad-Fahren sind zwei Welten, die sich nicht zuletzt, sondern eher hauptsächlich durch eine vollkommen unterschiedliche Fahrphysik unterscheiden. Das ist so, als würde man Autofahren mit Motorradfahren vergleichen. Aber Autofahren hat man ja mal genauso gelernt wie Motorradfahren auch. Wieso sollte man also das Gespannfahren nicht lernen können?

Wer es sich alleine nicht zutraut, der sollte einen Gespannkurs belegen, die eigentlich bundesweit immer mal wieder von "Fachleuten" angeboten werden.

Andy Offline

Halbsternchen

Beiträge: 129

20.11.2005 10:24
#3 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Hallo Dirk,
danke für die promte Antwort (bist aber Sonntags schon bald auf den Beinen!), ich hab da gestern so in dem 3-rad-forum gelesen und dieser threat:

http://gespanne.parlaris.com/ftopic268-0-asc-0.html

hat mir dann mal wieder etwas zu denken gegeben.

Eine Frage hätte ich noch an Dich (als Estrella-Gespannfahrer), lernt man mit einem leichten Gespann (Estrella, SR500, MZ) es leichter, bzw. besser als mit so nem schweren (Dnepr, Ural, etc.)???

Ich denk da immer ans Kajakfahren, da geben Sie den Anfängern immer gutmütige lange (Wander-) Boote, die fast nicht gieren (beim paddelschlag die spitze zur seite), dabei lernt man es (meiner meinung nach) mit einem möglichst kurzem Wildwasserkajak viel besser geradeauszufahren, weil man die reaktion viel besser sieht.

mfg
Andy

Wolfgang Offline

Halbsternchen


Beiträge: 225

20.11.2005 12:47
#4 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Hallo Andy,

ich führ meinen Teil habe das Gespannfahren abgehakt. Nach 28 Jahren Motorradfahren sagt der Kopf zwar immer "Du sitzt auf einem Gespann, Du sitzt auf einem Gespann,..." aber meine Reflexe waren immer schneller mit "Du sitzt auf einem Motorrad!".

Der richtige Ansprechpartner bei uns ist die Estrellaexotin, die das Carrell-Gespann mit 300ccm MuZ-Motor und Velorexbeiwagen fährt. Nach dem Umbau auf die Schwabel (Mischung aus Schwinge und Gabel) habe sogar ich immer die Garage getroffen. Für mich eine stolze Leistung.


Gruß Wolfgang
____________________________________
(... fahren Sie mich irgendwo hin, ich werde überall gebraucht!)

Angefügte Bilder:
MZ-Marco-2004.jpg  
Andy Offline

Halbsternchen

Beiträge: 129

20.11.2005 17:36
#5 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten
Zitat: >>> "Du sitzt auf einem Gespann, Du sitzt auf einem Gespann,..." aber
meine Reflexe waren immer schneller mit "Du sitzt auf einem Motorrad!".
<<<

Genau das war das Problem, als ich von der Straße abkam!!!
Und genau vor dem hab ich nun ein wenig Angst.

so long
Andy

Oldtimer Offline

Halbsternchen

Beiträge: 196

21.11.2005 09:23
#6 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Hallo Andy,

ich bin über 15 Jahre Gespann gefahren und habe mein leztes erst vor zwei Jahren verkauft. Um es kurz zu machen: Na klar kann man es lernen und man kann auch ohne Probleme Gespann und Solo fahren - auch wenn der Unterschied wirklich riesig ist. Was nun die Sache angeht "leichtes" oder "schweres" Gespann für den Anfang, so kann man diese Frage nicht einfach mit ja oder nein beantworten. Bei einem leichten Gespann (beispielsweise mit einem Velorex-Beiboot)hat man das Problem, dass der Beiwagen extrem schnell hoch kommt, bei einem Russengespann ist das natürlich nicht der Fall. Das Hochziehen des Beiwagens kann man ganz einfach damit verhindern, dass man etwas Gewicht in den Beiwagen packt. Vorteil von einem leichten Gespann ist natürlich, dass man es wesentlich leichter um die Ecken geworfen bekommt, als so einen Eisenhaufen wie eine Ural. Insgesamt denke ich mir gerade, dass es für den Anfang doch vielleicht mit einem leichten Gespann besser geht (ein wirkliches gutes in dieser Art bietet Iwan Bikes, eine Beta mit einem Velorex-Beiwagen, kosten neu auch "nur" etwas über 8.000 Euro). Am schwieristen am Anfang ist sicherlich das Kurvenfahren, wenn man aber einmal raus hat, dass man sich bei Rechtskurven einfach mit seinem Allerwertesten in den Beiwagen wirft, dann machtr die ganze Sache nicht nur einen Höllenspaß, sondern man kann beispielsweise im Bergischen Land voller Begeisterung auch die Rennsemmelfahrer auf den kurvigen Straßen abhängen (selten so dumme Gesichter gesehen)Also kurz um, ich würde es noch einmal versuchen, der Tipp mit einem entsprechenden Kurs ist dabei allerdings goldrichtig

Michael

Andy Offline

Halbsternchen

Beiträge: 129

21.11.2005 18:12
#7 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

ich muss hier schon mal ein großes Lob aussprechen, ich habe selten (in einem Forum) so freundliche und gutgemeinte Antworten gekriegt, toll!!!

so long
Andy

Andy Offline

Halbsternchen

Beiträge: 129

21.11.2005 21:59
#8 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

äehm, noch ne frage:
hat irgendjemand schon mal so ein "Schwenkergespann" gefahren, ist das nicht leichter zu lernen???

so long
Andi

Dirk the duck Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 624

22.11.2005 16:15
#9 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Grundsätzlich sollte man ein Gespann probefahren, um festzustellen, wie es und ob es einem liegt. Insofern ist eine Differenzierung, ob "schweres" oder "leichtes" Gespann eher unnütz.

In Antwort auf:
hat man das Problem, dass der Beiwagen extrem schnell hoch kommt

... dann fährt man eben auf zwei Reifen um die Rechtskurven, es gehört schon einiges dazu, in solch einem Falle das Gespann komplett auf die linke Seite zu legen.
Ich fahre seit über 11000 km den Velorex 562 mit einem Leergewicht von 75 kg. Und ich fahre ihn OHNE Gewicht im Seitenwagen.
Als Alternative dazu fahre ich ab und an eine BMW R60 mit BMW- Seitenwagen, Leergewicht 125 kg. Sicher, den hebt man nicht so schnell ab, aber dafür neigt er in den Linkskurven eher zum Ausbrechen.
Gute Anhaltspunkte dazu, WIE man mit einem Gespann fährt, gibt in jedem Fall die Bedienungsanleitung des DDR-Seitenwagens SUPERELASTIK. Kann man im Internet auf diversen MZ-Seiten runterladen.

Grundsatz ist aber immer: Es ist ein GESPANN und KEIN Motorrad.

Oldtimer Offline

Halbsternchen

Beiträge: 196

22.11.2005 17:13
#10 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

ich meinte ja auch nicht, dass man immer mit dem Gewicht im Beiwagen durch die Gegend fahren soll, habe ich sicherlich nicht 15 Jahre lang auf rund 50.000 km getan, sondern nur zum Anfang, dann kann man Stück für Stück das Gewicht reduzieren, so wird einem das meist auch in den entsprechenden Lehrgängen beigebracht
und: ich finde schon, dass es einen ziemlichen Unterschied macht, ob man mit einem 400 kg schweren Russengespann unterwegs ist - das zweifelhafte Vergnügen hat ich schon - oder mit einem "leichten" Gespann von 250 kg
letztendlich hast du aber mit einem vollkommen recht, man kann nur auf einer Probefahrt feststellen, ob das Gespann "passt"

TheoW Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 756

22.11.2005 20:23
#11 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

.
.
in meinen Kindertagen

durfte ich beim großen Bruder im Beiwagen mitfahren. Durch die schmale Form und den tiefen Sitz hatte man das Gefühl in einem Formel-Rennwagen zu sitzen. Links neben dem Ohr dröhnte der Motor und die große Scheibe hielt Wind und Wetter weitgehend von einem fern.

Selbst gefahren habe ich so ein Teil noch nie. Lediglich ist mir von der Fahrschule noch dunkel in Erinnerung: beim Beschleunigen muß nach links gelenkt werden um die Massenträgheit des Seitenwagens auszugleichen. Beim Bremsen muß nach rechts gelenkt werden, weil die Masse des Beiwagen rechts am Motorrad vorbeischieben will.
Keine Ahnung wie stark sowas ausgeprägt ist in der Praxis, oder wie heftig sich das bei einer Estrella bemerkbar macht.

Seitdem unser früherer Hausarzt (ein sehr erfahrener Motorradfahrer, aber ein Gespannneuling) mit seinem neuen Gespann in einer Rechtskurve geradeaus in den Gegenverkehr fuhr und seine Freundin im Seitenwagen starb, brauche ich zuhause das Thema Seitenwagen bei meiner Frau nicht zu erwähnen. Für meine Frau ist so ein Teil im wahrsten Sinne des Wortes ein "Anschraubsarg" in den sie sich jetzt niemals hineinsetzen würde.
Schade. Eine Alternative weniger für mich.


Gruß, TheoW

Oldtimer Offline

Halbsternchen

Beiträge: 196

30.11.2005 16:23
#12 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Hallo Andy,

ich habe gerade von einem Freund diese Anzeige für ein Estrella-Gespann geschickt bekommen, ist für mich nicht interessant, vielleicht aber für dich (nach der Vorwahl müsste es zumindest Süddeutschland sein)
Kawasaki-Estrella-250-Gespann mit Globe-S-200-Seitenwagen (Däschlein Umbau), EZ 96, 14 tkm, TÜV 9/07, 20 PS, alltagstauglich, ideal für Gespanneinsteiger, EUR 4.200,-. Tel. 07661 979015

Cadfael Offline

ADMIN


Beiträge: 3.396

30.11.2005 16:47
#13 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Super Helmut!

Habe deine Message auch per E-Mail an Andy weitergeleitet.
Dabei können ja Stunden entscheiden ...

Mal sehen, ob es was für ihn ist.

Gruß
Andreas

Oldtimer Offline

Halbsternchen

Beiträge: 196

30.11.2005 16:52
#14 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Hallo Andreas,

falls du mich meinst, also Helmut bin ich nicht

Gruß

Michael

Cadfael Offline

ADMIN


Beiträge: 3.396

30.11.2005 17:24
#15 RE: Frage an die Gespannfahrer Antworten

Uups Michael!

Hab ich Dich mit dem Rostkratzer durcheinander gebracht!
Zumindest wohnt ihr in der gleichen Ecke.

Viele Grüße
nach Köln!!!

Andreas

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